Frauenpower im Akkordeon-Orchester

Neuer Vorstand bei den Müllekovenern hat sich viel vorgenommen

 
Erleichterung im Akkordeon-Orchester 1960 Müllekoven (AOM): Es gibt doch eine Zukunft, nachdem zum Jahresbeginn die bisherigen BGB-Vorstandsmitglieder erklärt hatten, aus persönlichen Gründen bei der Mitgliederversammlung im April aus ihren Ämtern scheiden zu wollen. Weil sich zunächst keine potenziellen Nachfolger fanden, die für den Vorsitz, die Geschäftsführung und das Finanzressort kandidieren wollten, drohte dem als Verein organisierten Orchester entweder die Einsetzung eines Notvorstands durch das Amtsgericht Siegburg, oder die Auflösung und für Troisdorf den Wegfall eines kleinen Stücks Kulturgut. Vor diesem Hintergrund wurde vorsorglich auch das traditionell für den Mai im Siegburger Stadtmuseum terminierte Frühlingskonzert abgesagt.
Doch dann die Wende: Nach einem Diskussionsabend der Orchestermitglieder Ende Februar gab es dann doch Kandidatinnen und Kandidaten für die vakanten Ämter. Und nach der Mitgliederversammlung steht fest: Mit geballter Frauenpower geht es jetzt weiter, denn in der neuen AOM-Führung arbeiten mit Otti Keß als Vorsitzende, Susanne Lunkenheimer (Vorstand Finanzen), Rita Wagner (Geschäftsführerin) und Claudia Lengenfeld (Events / Veranstaltungen) gleich vier Frauen. Peter Weidenbrück (Beisitzer), der vor einigen Jahren schon einmal das AOM als Vorsitzender geleitet hat, und Herbert Bohlscheid (Vorstand Kommunikation) unterstützen das Damen-Quartett. Auf das neue Team wartet jetzt eine Menge Arbeit. „Kurzfristig muss unser Herbstkonzert in der Troisdorfer Stadthalle vorbereitet werden“, sagt Otti Keß.

Doch es gibt noch weitere Baustellen – die wichtigste ist wohl die Gewinnung neuer Musiker für das fast 30köpfige Orchester. Keyboarder und E-Bassisten werden gesucht aber natürlich auch Akkordeonisten – und die sind ziemlich rar. Deshalb ist man bereit, ungewöhnlich Pfade zu beschreiten. Eine Idee ist zum Beispiel, osteuropäische Migranten, bei denen das Akkordeon ein weit verbreitetes Instrument ist, in das Orchester zu integrieren „Selbst auf die Gefahr hin, dass sie auch irgendwann wieder in ihre Heimat zurückkehren und uns dann fehlen werden“, sagt Orchesterleiter Stephan Weidenbrück. „Und natürlich freuen wir uns auch, wenn interessierte Musiker über unsere Website (aom1960.de) Kontakt zu uns aufnehmen“.